Die österreichische Bauwirtschaft hat Anfang 2017 einen herben Schock erlitten, als Kodek grundsätzliche Überlegungen zur konsequenteren Anwendung der rechtssystematischen Zusammenhänge vorgestellt hat, um der Flut baukostensteigender Mehrkostenforderung (MKF) auf Basis scheinlogischer Argumentationen entgegentreten zu können.
Alle Beteiligten von Bauprojekten von der Ebene Projektleitung abwärts werden idR. über Leistungen (Leistungsbilder für Planung und ÖBA bzw. Leistungsverzeichnisse für materielle Bauarbeiten) eingekauft.
Diese überwiegende „Fremdvergabe“ ist der große Unterschied zu Projekten der Permanenzwirtschaft, die meist Personal aus der eigenen Organisation aufstellt. Auch bei PPP-, TU-, GU-Vorgaben werden die im Detail Beteiligten per (Sub-)Ausschreibung überwiegend aus „externen“ Anbietern zusammengesucht. Insoferne sind Bauprojekte jeweils neu zusammenzustellen, die Beteiligten und die Organisation neu aufzubauen.
Nachstehende Zusammenstellung dient zur Erarbeitung der „notwendigen“ Planerleistungen und der Aufbauorganisation am Beginn eines Projektes. Die Organisation, die Verträge sind Abbilder der Betriebsorganisation des Projektes - demzufolge nicht in allen Projekten gleich. Sie müssen an die Projekte angepasst, optimiert werden. Es bietet einige Vorteile, die Projekte nach Größe, Komplexität … zu strukturieren - wir haben dafür den Begriff Projektklassen (Seite 9) eingeführt. Die Leistungsbilder sind für Projekte der Projektklasse 1+2 direkt verwendbar, sollten für Projekte der Projektklasse 3-5 vertieft, konkretisiert und präzisiert werden.
Die Leistungsbilder sind im Band [LB.GA] zusammengestellt. Für die Darstellung des Kostenrahmens werden die errechenbaren / eingeschätzten Planerkosten auf Basis des Projektkostenziels / -rahmens ermittelt. Für die Ermittlung des Kostenrahmens werden die Zielkosten ie. KGR 1-8 nach proportionalen Kennwerten (Prozentschlüssel) aus einem etwa gleichgroßen Projekt auseinander geteilt. Dies ermöglicht auch eine konkretere Erörterung der in der Zielplanung enthaltenen / nicht enthaltenen Ansätze, vor allem werden mit diesen (vorläufigen) Zahlen die Planerhonorare konkret rechenbar (Kostenrahmen).
Für Projekte der Unternehmenswelt ist die Findung der generellen Ablaufs- muster ein erster Schritt des Projektmanagements. Bei Bauprojekten ist aus der Regelwelt der üblichen Leistungen (HOAI, LM.VM.2014) das Zeitstrukturmodell in den Leistungsbildern impliziert vorgegeben.
Quality gates beschreiben die Abläufe und die Entscheidungsinhalte der Projektphasen(stufen) und der Leistungsphasen (Teilleistungen) der Planungsabwicklung und stellen die Inhalte der einzelnen Schritte und der großen Entscheidungen/Beschlüsse der Auftraggeber dar.
Ein wichtiger Beitrag zur Verständlichkeit und zu Standardisierung der Prozesse.
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